Samstag, 19. September 2015

Erste Fahrt alleine nach Kisumu

Hallo ihr Lieben!

Heute sind Annegret und ich nach Kisumu gefahren.
Kisumu ist die drittgrößte Stadt Kenias und gar nicht so weit von uns entfernt, deshalb haben wir uns heute alleine auf den Weg gemacht und sind das erste Mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren.
Um 5:00Uhr sind wir aufgestanden, denn um 5:30Uhr kommt Mama Flora, ein Bus, der einmal am Tag nach Kisumu und zurück fährt. Dieser Bus fährt direkt vor dem Tor zum Parish-Gelände vorbei, sodass wir direkt dort einsteigen konnten.
Mama Flora ist recht groß, zwar nicht ganz so groß, wie deutsche Reisebusse, aber man hat ausreichend Platz zum Sitzen. Wir haben also versucht noch ein bisschen Schlaf nachzuholen,da wir ja wussten, dass wir so ungefähr drei Stunden unterwegs sein werden.

So zwischen 6:00 und 6:30 ist dann die Sonne aufgegangen:))
Und dann haben wir plötzlich angehalten ohne das einer einsteigen wollte. Ein paar Leute sind ausgestiegen und sie haben das Führerhaus hochgeklappt, so wie bei LKW's. Nachdem ein paar Männer sich den Motor angeguckt haben, sind wir dann aber weitergefahren. Doch in Siaya haben wir dann wieder angehalten und wir mussten alle aussteigen, denn augenscheinlich hatte Mama Flora doch eine Panne. Für uns standen aber schon Matatus bereit, das sind kleinere Busse, die man vielleicht mit einem VW Van vergleichen kann. Wir bekamen zwei Plätze in der hintersten Reihe und rechts und links von uns saß noch jeweils ein Mann, es war also sehr eng. Zu Beginn waren zwar alle Plätze besetzt aber jeder saß. Mit der Zeit kamen immer mehr Leute und diese mussten dann teilweise in gebückter Haltung stehen und der Geldeinsammler stand in der Wagentür. Ob das alles so sicher ist, wage ich zu bezweifeln, aber es ist eine günstige Art von A nach B zu kommen. Wir sind dann aber zum Glück doch irgendwann angekommen, nachdem meine Füße mehrmals eingeschlafen waren.

In Kisumu waren wir auf einem großen Platz gelandet, auf dem die wartenden Matatus stehen, andere Busse, Piki-Pikis (Mororräder), Tuk-Tuks (dreirädige Wagen), Fahrräder und Marktstände.
Sobald wir ausgestiegen waren, wurden wir direkt von allen Seiten angesprochen und gefragt, ob wir mit ihnen fahren wollen oder etwas kaufen wollen. Unser Ziel war aber ein Supermarkt, den wir aus dem Fenster gesehen hatten. Also gingen wir zunächst dorthin und kauften unter anderem einen Wasserkocher und einen Mülleimer für unser Häuschen.
Nach einem kurzen Frühstück beim Bäcker sind wir dann erneut zur Westend Mall gegangen, wo wir schon einmal waren. Auf dem Weg grüßten uns unendlich viele Leute und boten uns an, sie mitzunehmen, aber Dank Google-Maps wussten wir den Weg. Ich habe dann auch noch versucht in ein paar Läden, einen Internet-Stick zu kaufen, aber irgendwie brauche ich einen bestimmten, den keiner hat, aber ich werde da nochmal nachfragen.
In der Westend-Mall haben wir dann etwas gegessen und getrunken: Für mich einen Tropicmix-Juice und ein Stück Schokoladentorte, sehr lecker!! :)
Die Westend-Mall ist übrigens ein Ort, wo man auf andere Weiße trifft, was zur Abwechslung auch mal ganz schön ist.
Nach einem kurzen Abstecher in einen weiteren Supermarkt, haben wir uns auch schon wieder auf den Heimweg gemacht, denn so ganz ohne Ziel kann man dort auch nicht herumlaufen.
Also sind wir zurück zum Marktplatz gelaufen und in ein weiteres Matatu gestiegen. Diesmal hatten wir wohl die VIP-Plätze, denn wir sollten uns nach ganz vorne setzen, wo man nicht so gedrängt wird.
Es war aber schon ein komisches Gefühl, weil man als was Besseres behandelt wird, obwohl man es nicht ist.
Diese Fahrt war auch sehr abenteuerlich, da unser Fahrer sehr schnell fuhr und wir ja direkt vorne saßen.
Man kann von Glück sagen, dass der größte Teil der Strecke eine geteerte Straße ist und es meistens keine Hindernissegabe, doch ein wenig mulmig war mir schon.
Auch wenn fast nie was passiert, ist mir auf dieser Fahrt die Notwendigkeit von Stoßdämpfern und einer Stoßstangen deutlich vor Augen geführt worden. Hier braucht man beides definitiv. Und wenn man bedenkt, dass sich viele Deutsche schon über einen kleinen Kratzer an ihrer Stoßstange in die Haare bekommen, und hier die Stoßstange sehr viel schlimmer aussieht, als nur von einem kleinen Kratzer verunstaltet worden, sollte man das eventuell etwas lockerer sehen in Deutschland. Denn man muss bedenken,dass der Sinn einer Stoßstange der ist, dass sie Stöße abfangen soll undnicht der, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen.

Aber gut, das sind dann die kleinen Unterschiede zwischen zwei Kulturen.
Aber ich war noch nicht fertig, denn mit dem Matatu sind wir ja nur nach Siaya gefahren, aber wir haben schon unsere Weiterfahrt geplant und dafür gesorgt, dass zwei Piki-Piki-Fahrer uns abholen, die wir kennen.
Ich bin also das erste Mal auf einem Motorrad gefahren und es hat echt Spaß gemacht und die Fahrer sind auch nicht allzu schnell gefahren, sodass es total ungefährlich war.

Das war mein Tag in Kisumu/ die Hin-und Rückfahrt.

Falls ihr jetzt schon Bilder sehen wollt: Annegret hat ein paar hochegeladen: Annegretinkenia.wordpress.com

Liebe Grüße
Johanna

Montag, 14. September 2015

Meine Woche

Hallo ihr Lieben!
Erstmal entschuldige ich mich für die grammatikalische Unkorrektheit und für die Bandwurmsätze. Jetzt wisst ihr, wie sich manchmal Lehrer/in fühlen mussten:D
Ich versuche mich zu verbessern.

Ich bin jetzt schon länger als eine Woche hier und mir gefällt es immer noch:) Es wäre wohl auch schlecht, wenn nicht, da ich ja ein ganzes Jahr hier verbringen will.
In der letzten Woche haben wir zwar noch nicht so richtig gearbeitet, aber erlebt habe ich einiges.
Unser Father Oscar ist sehr, sehr beschäftigt, man könnte fast sagen, er ist ein Workaholic, aber er kümmert sich auch um uns und abends wir IMMER zusammen gegessen und er setzt sich regelmäßig mit uns zusammen und fragt uns, wie es uns geht.
Auf jeden Fall wurden wir dann einen Tag lang von einer ehemaligen Freiwilligen bespaßt, die zu Besuch war und da sie die Einheimischen schon kennt sind wir auch direkt zu welchen gegangen. Mit Jugendlichen in unserem Alter und ganz vielen Kindern sind wir dann zu einem Stein gegangen, von dem man eine sehr gute Aussicht haben soll. Die Aussicht war wirklich toll und der Aufstieg und Abstieg eine abenteuerliche Kletterpartie, aber Dank der Hilfe von den Kindern sind wir heil rauf und wieder runter gekommen. Dort haben wir dann auch das erste Mal gemerkt, welches Phänomen wir Weißen bei den kleinen Kindern auslösen, denn jeder wollte uns berühren und mal die Kamera ausprobieren und auf ein Foto. (Fotos kommen später, wenn ich einen Internetstick habe)

Außerdem waren wir öfter im Kindergarten und haben mit den Kindern gespielt und getanzt. Da der Streik der Lehrer immer noch andauert, haben die Kinder keinen Unterricht, sondern spielen nur. Am liebsten mit uns. Sobald ich dort ankomme, laufen die Kinder auf einen zu, rufen Mzungu (Weiße) und ich kann kaum noch gehen weil ich an jedem Arm 3 Kinder habe. Das einzig Blöde ist nur, dass wir mit den Kindern nicht wirklich reden können, da sie nur Luo sprechen und wir Englisch. Aber wir lernen Luo!!! :)

Neben dem Kindergarten haben wir auch die Mädchen der Secondary School besucht, die sich unheimlich langweilen, da sie keinen Unterricht haben, aber trotzdem in der Schule sind, weil sie dort auch schlafen. Die Lehrer sind aber trotzdem in der Schule, nur unterrichten sie nicht, nur Form 4, die letzte Klasse, da diese bald ihre Prüfungen haben.

Dann waren wir mit Father noch in Siaya  beim Supermarkt und haben ein paar Sachen eingekauft.
Am Samstag haben wir die ehemalige Freiwillige zum Flughafen nach Kisumu gebracht und sind dann dort noch in einem Kaufhaus, dass den europäischen Standards entspricht, essen gegangen: Salat!!! den gibt's hier nämlich nicjt.
Sonntag war die Messe und danach haben wir an einem Kolping-Meeting teilgenommen, aber ich weiß leider immer noch nicht so grnau, worum es ging, da es auf Luo war.
Der nächste Eintrag ist über meinen ersten Arbeitstag im Krankenhaus und das Leben hier.
Liebe Grüße
Johanna