Donnerstag, 9. Juni 2016

Hey liebe Freunde!

Heute erzähle ich euch mal, was Mir hier das Gefühl gibt, zu Hause zu sein. Denn inzwischen bin ich Mir sicher, dass Uradi Mein zweites Zuhause geworden ist und zwar aufgrund der Menschen, die hier leben. Ich werde von jedem freundlich aufgenommen, wenn ich auf der Straße entlanglaufe, höre ich immer öfter 'Johanna', 'Aluoch' Oder 'Mary' (Mein zweiter Name, der für manche einfacher ist) und nicht mehr so oft 'Mzungu'. Die älteren der Gesellschaft nennen mich 'NyaUradi' oder 'NyaAlego', das heißt Tochter von Uradi oder Tochter von Alego, so heißt die Region hier.
Auch im Krankenhaus merke ich es, denn Dort werde ich als ganz normale Mitarbeiterin betrachtet und meine Arbeit zählt etwas.

Vielleicht ist das ganz normal nach dieser Zeit, aber in einem Land, in dem Weiße immer als etwas Besonderes behandelt werden, finde ich das schon sehr wichtig. Denn es ist nicht so einfach, immer nur Aufmerksamkeit zu bekommen, wegen der eigenen Hautfarbe, auf die Dauer nervt das auch. Deshalb bin ich unendlich dankbar für die Menschen hier, die mich wegen meines Charakters mögen und mich schon als Kenianerin ansehen.

Zum Beispiel bin ich mit einer Familie ziemlich gut befreundet und Dort merke ich einfach, dass ich immer willkommen bin. Die beiden Töchter Sind wie Geschwister für Mich und die Mutter bringt Mir viele kenianischen Gerichte bei, die dann zusammen gegessen werden. Sie haben zum Beispiel auch ein Huhn nach Mir benannt und ein Schwein. Das Huhn Johanna ist Schwarz :D finde ich sehr passend! Auf jeden Fall soll Johanna, wenn ich im August fahre geschlachtet werden und zu meinen Ehren verzehrt werden... Arme Johanna...
Unser Groundsman hier im Parish, der für die Tiere und die Natur verantwortlich ist, hat zwei Welpen mitgebracht. Einen weiblichen, der Johanna heißt und den männlichen habe ich auf den Namen John getauft.

Natürlich vergesse ich nicht meine deutsche Familie, ich vermisse euch alle total, aber die kenianische ist zum Glück hier und immer für Mich da. Vor allem da ich jetzt nur noch alleine im Parish bin, denn Annegret ist zurück in Deutschland.
Das wars erstmal von Mir, bis dann!

Johanna Aluoch ❤

Montag, 16. Mai 2016

Urlaub in der Hauptstadt!

Hallo ihr Lieben,
Ich melde mich auch mal wieder und heute erzähle ich euch, wie kein Urlaub war.
Ich bin nämlich mit drei anderen Freiwilligen für neun Tage nach Naorobi gefahren. Glücklicherweise kannte eine von uns jemanden dort, der uns bereitwillig aufgenommen hat. Wir hatten echt Glück mit doeser Unterkunft, denn Anders als in einem Hotel erfährt man so viel mehr von den Leuten und lernt auch das Leben in Kenias größter Stadt kennen. Zum Beispiel haben wir zweimal für unsere Gastgeber gekocht und wurden gleichermaßen auch bekocht. Also hatten wir einen kleinen Deutschland-Kenia Austausch. Dadurch hatten wir auch die einmalige Gelegenheit einen Einheimischen Markt zu durchqueren, was wirkloch nicht besonders Spaß gemacht hat. Der Markt hatte zwar schon geschlossen, aber beim durchqueren mussten wir von Stein zu Stein springen, da die Wege voller Matsch und Wasser waren. Man stelle sich vor tagsüber Lauren dort im Matsch hunderte von Leute lang, um Klamotten Oder Lebensmittel zu kaufen. Nicht das ich das ganze schlecht reden will, es war sehr interessant, da dort kaum Touristen hinkommen, aber dort macht einkaufen wirklich Keinen spaß.
Außerdem sind wir, um Geld zu sparen, sehr häufig mit dem Bus oder Matatu gefahren und das ist so eine Sache. Es gibt keinen Fahrplan und keine Haltestellen, weshalb du als Tourist total aufgeschmissen bist wenn du keinen dabei hast, der sich auskennt. Du stellst dich einfach an die Straßenecke und wartest auf einen Bus, wenn du Glück hast, erwischt man einen ohne Musik, ansonsten wird man von Hip-Hop oder kirchenmusik zugedröhnt. Manchmal gibt ea auch Wi-Fi im Bus. Der einzige Vorteil ist der, dass man nur 50ct bezahlt. Sonst kann man schonmal stunden auf einen Bus warten, vor Allen, wenn es Abend ist und jeder Mensch aus der Stadt hinaus möchte. In Nairobi gilt außerdem das Gesetz, dass von 5:00 morgens bis 12:00 nachts Stau ist und zwar überall. Verkehrstechnisch ist diese Stadt einfach wunderbar strukturiert.
Aber jetzt komm ich mal zu den schönen Sachen. Diesmal waren wir in Nairobi um endlich mal touristische Dinge zu sehen. Wir sind zum Giraffen-Center gegangen und konnten Giraffen füttern und streicheln. Dann sind wir ins Waisenhaus für Elefanten gegangen. Dort haben wir gesehen, wie Elefantenbabies gefüttert werden und konnten sie sogar streicheln. Im Nationalmuseum haben wir menschliche Skelette gesehen, die von unseren Vorfahren stammen, inter anderem den Turkana boy, der hier in Kenia gefunden wurde. Generell liegt ja die Wiege der Menschheit hier in Kenia, denn hier wurden sehr viele Skelette und Fossilien gefunden. Es war sehr spannend und ich habe vieles aus meinem Biologie-Unterricht wiedergefunden.
Im angrenzenden Schlangenpark haben wir Schlangen, Schildkröten, Krokodile und Frösche gesehen.
Außerdem waren wir auf dem KCSE-Tower, der Turm ist 105m hoch und von dort kann man ganz Nairobi erblicken. Eine wunderschöne Aussicht!!
An einem Tag sind wir auch nach Naivasha gefahren, das liegt ungefähr zwei stunden von Nairobi entfernt. Dort gibt es einen Nationalpark namens Hells Gate. Es ist tatsächlich die Hölle. Denn durch den Park verläuft eine Schlucht und zu unser Wanderung gehört auch ein Abstieg in die Schlucht, der eventuell nicjt ganz ungefährlich ist, aber in Kenia kein Problem, an manchen Stellen gibt es Seile zum festhalten, an manchen halt nicht. Unten in der schlucht gibt es dann Treibsand und wenn man bei Regen dort unten ist, kann man schonmal verschwinden. Gott sei Dank war strahlender Sonnenschein und wir nicht in Gefahr, sondern nur nicht ans Klettern gewohnt, aber es hat auch Spaß gemacht.
Ein anderer Grund, warum es die Hölle genannt wird ist der, dass es dort heiße Quellen gibt und zwar so heiß, dass man mit dem Wasser kochen kann.
Im Park selbst sieht man dann Giraffen, Zebras, wildschweine, Gazellen, Antilopen, Vögel und wenn man Glück hat Büffel und Leoparden. Wir hatten leider kein Glück...
Es war sehr schön, auch wenn es anstrengend war und mir die Füße danach weh taten.
Im Großen und Ganzen war das auch schon alles was ich gesehen habe.
Bald kommt endlich der versprochene Beitrag über Probleme in Kenia und in drei Monaten bin ich ja auch schon wieder zu hause.
Liebe Grüße und machts gut!!!
Johanna

Sonntag, 27. März 2016

Hallo ihr Lieben!
Ich wünsche euch Frohe Ostern!!
Feiert schön im Kreise euer Familie und sucht Ostereier für mich mit, denn das ist hier nicht wirklich ein Brauch. Aber ich fange mal am besten mit dem Palmsonntag an, denn dort fängt ja Ostern an.
An Palmsonntag sind wir am Morgen zur nahegelegenen Primaryschool gelaufen, denn dort hat die Messe gestartet. Der Priester hat also mit der Messe angefangen und dann wurden die Palmwedel verteilt und wir haben alle kräftig damit rumgewedelt, während wir gesungen haben. Dann sind wir von der Schule zu Kirche gezogen mit den Palmwedeln in der Hand und singend. Die Kirche war sehr voll aber wir haben noch Plätze in der ersten Reihe bekommen, weil alle ein bisschen zusammengerückt sind. Ansonsten war es aber eine ganz normale Messe, nur das wir den Einzug von Jesus in Jerusalem doch etwas festlicher gefeiert haben.
Nach dem Palmsonntag kommt ja dann der Gründonnerstag und der wird natürlich auch mit einer Messe gefeiert. Eigentlich ist es eine ganz normale Messe, doch mit der Fußwaschung. Der Priester wäscht dann ausgesuchten Personen die Füsse wie Jesus vor 2000 Jahren. Am Ende der Messe wird dann der Leib Christi mit einer Prozession in die nahegelegene Halle getragen. Dort ist alles schon vorbereitet worden von einer Sister. In der Halle wird dann gebetet und gesungen, bis Mitternacht! Ich bin kurz geblieben, habe dann mein Abendessen mit zwei Priestern gegessen, ich dachte mir, wenn die Priester schon rausgehen dürfen, darf ich auch. Danach bin ich nochmal zum Beten gegangen, aber um 22:00 war ich zu müde und bin ins Bett gegangen. Denn am nächsten Tag, Karfreitag, ging es auch wieder früh los. Um 10:00 ist die Prozession gestartet, die Jesus Weg zu seiner Kreuzigung verkörpern soll. Die Prozession startete in einem Dorf, dass ungefähr eine halbe Stunde zu Fuß von uns entfernt ist. Wir wurden mit dem Motorrad dorthin gefahren und dann ging es auch schon los. Wir wandern also in einer großen Menge, dabei wird gesungen und alle paar hundert Meter wird gestoppt und gekniet, auf dem sandigen und staubigen Boden. Das war echt nah dran am Leiden Jesu, es hat nur noch das Kreuz auf der Schulter gefehlt. Durch die Prozession haben wir natürlich länger gebraucht und wir waren so um halb eins an der Kirche. Dort gab es dann eine kurze Pause in der alle zum Wasser gestürmt sind, denn es ist echt heiß und anstrengend. Um 13:00 ging es dann mit der Messe weiter. Die Messe hat dann noch so vier bis fünf Stunden gedauert, denn die Kreuzverehrung dauert sehr lange. Als die Messe dann endlich vorbei war, hatte ich Hunger, ich hatte ja seit 9:00 nichts mehr gegessen, ich war müde und ich hatte einen Sonnenbrand, aber sonst ging es mir gut :-)
Solange war ich noch nie in einer Messe, vor allem sind die Keniander daran gewöhnt, nichts zu essen, aber ich eher nicht.
Und mit dem Samstag fängt Ostern ja erst richtig an. Am morgen und am nachmittag habe ich gewaschen und dabei geholfen die Kirche etwas zu schmücken. Gegen Abend ist eine Freundin gekommen und sie wollte unbedingt mit mir in der Kirche tanzen. Die Probe war auch sehr lustig, weil die Mädchen von der Secondary school auch mitgemacht haben. Irgendwie konnte ich mich dann doch davor drücken nicht zu tanzen:D Nach einem kurzen Abendessen hat dann die Messe am Osterfeuer gestartet. Die Osterkerze wurde fertig gemacht und dann ging es mit Kerzen in die dunkle Kirche hinein. Das Highlight der Messe waren NEUN Lesungen, sieben aus dem alten Testament und zwei aus dem Neuen. Dazwischen wurde immer gebetet. Dann kam irgendwann das Hallelujah und die Gemeinde hat gefeiert. Es ging dann ganz normal writer und nach nur 3 1/2 stunden war die Osternachtmesse vorbei und wir haben allen Frohe Ostern gewünscht. Völlig erschöpft sind wir dann ins Bett gegangen, denn Sonntag war wieder Messe um 9:30. Dies war aber eine ganz normale Messe mit viel Gesang und Tanz.
Was das Essen an Ostern angeht, gab es zum Beispiel an Karfreitag Popcorn und Erdnüsse als Snack und ansonsten Fisch. An Ostersonntag gab es ganz normales Essen, außer dass wir Mandazi hatten, das ist ein leckeres Gebäck das fritiert wird.
Leider gibt es hier keine Eiersuche Oder so etwas, aber wir als Freiwillige wollen am Dienstag Eier bemalen und sie verstecken :)
Allgemein mag ich es aber gerne hier zu sein, wenn Feiertage sind, weil alle in so einer festlichen Stimmung sind und es auf das ankommt, was wirklich wichtig ist.
Mein nächster Blogeintrag kommt hoffentlich bald, ich habe schon angefangen. Diesmal geht es um die Probleme hier in Kenia.
Ganz liebe Grüße aus Kenia!!
Johanna

Samstag, 6. Februar 2016

Hallo ihr Lieben!!
Ich melde mich mal wieder, da ich den letzten paar Tagen echt viel erlebt habe und euch somit auch mal einen überblick geben kann, was ich so den ganzen Tag mache.

Bevor ich euch das aber erzähle, will ich wenigstens mal erwähnen, dass ich jetzt mein Zwischenseminar in Nairobi hatte und es echt schön war. Dort haben wit zum Beispiel über mögliche Probleme gesprochen und ich habe echt viele nette neue Leute kennengelernt, die auch ihren Freiwilligendienst in Kenia Oder Uganda machen. Die Zeit verging sehr Schnell, nebenbei habe ich noch meinen Geburtstag dort gefeiert. Die anderen haben mich echt mit einem selbstgebackenen schokokuchen überrascht und mit Geschenken. Vielen lieben Dank!!!Unter Anderem ein kenianisches Tuch, ich werde versuchen bald ein Foto davon hochzuladen.
Das war also mein Zwischenseminar kurz und knackig :D

So jetzt gehts aber los mit meiner sehr erfolgreichen, wie ich finde, Woche.
Ich habe es endlich geschafft Mir einen Wochenplan aufzustellen und ich bin ganz zufrieden damit.
Montagmorgens gehe ich ins Health Center und helfe beim Clinic Day mit, das ist das mit den Müttern und Schwangeren. Denn Montags kommen auch recht viele, sodass ich einiges zu tun habe. Danach wurde ich von den Nonnen zum Mittagessen eingeladen und Dort kann man einfach nicht nein sagen. Die Nonnen Sisters wie sie hier heißen Sind nämlich alle echt cool und man kann gut mit ihnen reden. Ich hatte aber einen Tag vorher unserer Köchin gesagt, dass sie ruhig mal Omena machen könnte, ich würde das essen. Omena Sind ganz kleine Fische, die man vollständig meist gebraten isst und die sehr viele Proteine enthalten:D
Somit hatte unsere Köchin am Montag mittag Omena gemacht, also musste ich auch noch zum Mittagessen ins Parish gehen, Weil das sonst ja unfair gewesen wäre.
Neja ich hatte dann zwei Mahlzeiten und habe alle glücklich gemacht:)
Nachdem Essen bin ich wieder ins Health Center und habe dabei geholfen den Mais vom Kolbem zu machen, damit er getrocknet und anschließend zu Maismehl gemahlen werden kann.
Und dann war der Montag auch schon vorbei.
Dienstag war ich dann morgens im Kindergarten und habe den Lehrerinnen geholfen und mit den Kindern gespielt. Nach einer kurzen Mittagspause bin ich wieder ins Krankenhaus und habe Dort etwas geholfen, aber hauptsächlich Erdnüsse gegessen und Mich unterhalten. ALS für die Mitarbeiter dann schluss war bin ich mit einer Mitarbeiterin zu ihr nach hause gegangen. Ich würde sagen dass wir inzwischen befreundet Sind:) wir haben pommes gegessen und uns über Mädchenkrams und so unterhalten, es war sehr nett. Auch wenn ich um 7 spätestens im parish sein sollte, Weil das tor dann geschlossen wird, kommt man immer noch über das krankenhaus auf das Gelände vom Parish. Also für den Notfall:D
Das war der Dienstag.
Am Mttwoch war ich kurz im Krankenhaus, bin dann aber von der Köchin des Krankenhauses und ihrem Mann abgeholt worden und wir Sind zu seinem Zuhause gefahren. Dort habe ich die ganze Familie kennengelernt und auch eine interessante Tradition mitbekommen. Der Vater von ihm baut nämlich gerade ein neues Zuhause und dafür fängt er erstmal mit zwei kleinen Häusern aus Holz und Lehm an. An dem Tag haben die Männer gerade das zweite Haus gebaut und die waren auch recht Schnell fertig. ( Foto kommt bald)
Diese beiden Häuser werden aber auch nach zwölf Tagen wieder abgerissen, wenn das Haupthaus steht.
Ich bin dann noch mit Dem Ehepaar zu einem nahegelegenen Fluss gelaufen und wir Sind ein paar Mal mit einem Boot über den Fluss gefahren.
Es war ein sehr schöner und interessanter Tag mit Sonnenbrand am Ende :)
Donnerstag war wieder Clinic Day im Hospital, sodass ich sehr viel zu tun hatte. Beim Mittagessen hatte ich dann ein sehr interessantes Gespräch über das Steuersystem in Deutschland und die Korruption in Kenia. Am Nachmittag bin ich mit George nach Uranga gelaifen und wir haben uns zwei von den Auszubildenden angeschaut, wie aie so arbeiten. Außerdem haben unsere Secondary Girls gerade gegen eine andere Schule Basketball gespielt und wir haben etwas zugeschaut. Die waren leider am verlieren...
Freitags war ich wieder im Kindergarten und gave am Nachmittag Deutsch in der Secondary School unterrichtet. Es hat echt Spaß gemacht mit den Mädchen.

So sah meine Woche aus und jetzt gerade erhole ich Mich vom Wäsche waschen und genieße meinen nahezu freien Samstag.

Habt noch ein schònes Wochenende und feiert ordentlich Karneval, sofern ihr im Rheinland seid.
Liebe Grüße Johanna